Protestkundgebung im Regen

Durch den Regen am heutigen Vormittag ließen sich weder die tapferen Läufer der Tollenseseerunde, noch unsere Bürgerinitiative abschrecken. Dieses Mal trafen sich 24 Leute und ein schöner Hund in Alt Rehse zur Kundgebung.

Natürlich waren die Wahlergebnisse ein großes Thema beim Vortrag von Andrea Schumacher, wie auch in den anschließenden Gesprächen. Guido Franke, mein Mann, konnte uns allen aber auch ein Lächeln ins Gesicht zaubern, indem er uns von seiner Unterhaltung mit einer KI zum Thema Windkraftausbau in Berlin erzählte. (Funfact: Im Stadtgebiet Berlin wären auf allen Freiflächen unter Berücksichtigung aller Vorschriften zum Aufstellen von Windrädern gut 770 Windräder a 250 Meter möglich!)

Sehr wichtig für alle zu wissen: In allen Sommermonaten sind in Waren Informationsabende geplant, bei denen unter anderem Kardiologin Dr. Angelika Bublak, Ornithologe Gerhard Heclau, Fledermausexpertin Frau Dr. Carolin Scholz und Immobilienberater Christian Holz zugegen sind.

Der nächste Informationsabend findet am Mittwoch, dem 26. Juni ab 19:00 Uhr im Haus des Gastes Waren, Neuer Markt 21 statt. Alle weiteren Termine sind in Kürze auf unserer Internetseite oder direkt unter

Waren Hotels/Windkraft

zu finden.

Weiter geht`s – wir trotzen allen Widrigkeiten!

Ein Zeichen setzen

Nicht jeder hat die Möglichkeit sein Statement durch einen Banner an seinem Grundstück zu präsentieren. Darum haben wir von der Bürgerinitative uns überlegt: Auch mittels rot/weiß gestreiftem Absperrbandschleifen, die schon unseren Autokorso zierten, soll man ab sofort erkennen: Hier wohnt jemand, der nicht einverstanden ist mit den Plänen des Windkraftausbaus in unserer Region.

Wer mitmachen möchte, platziert das Band an seinem Gartenzaun, Briefkasten, seiner Hecke, Türklinke – wo auch immer. Wir fangen heute damit an.

Unser Antiwindkraftlied

In Anlehnung an das  Antiwindkraftlied
von den Rhöner Säuwäntzt

Ref:
Aus unser`m Land, ja, da wird ein Industriepark gemacht;
zweihundert Meter hohe Windräder mit Blinklicht in der Nacht.
Sie reden uns ein, dass man die Welt mit Windkraft retten kann,
dabei zieh`n sich Industriewölfe bloß ein grünes Schaffell an.

1.
Die Leut`, die denken Windkraft, das wär` ne saub`re Sach`.
Ich kann dazu nur sagen, das hab` ich zuerst auch noch gedacht,
aber Windkraft macht die Menschen krank und zerstört Natur.
Und niemand kommt mehr her und macht hier Urlaub oder Kur!

2.
Ein paar windige Gestalten woll`n unser ganzes Land vollbau`n
und die im Landtag helfen noch, dass sie unsre Welt versau`n.
Selbst unsere schöne Ostsee geben sie der Windkraft preis.
Dass der Tourismus dabei baden geht, interessiert sie einen Scheiß!

3.
Selbst wenn das ganze Land mit Windrädern voll steht,
nützt das Ganze nicht die Bohne, wenn der Wind nicht richtig weht.
Trotzdem machen die Betreiber selbst dann noch ein Geschäft,
denn das Geld für diesen Schwachsinn wird uns Bürgern abgepresst!

4.
Ich tu mir das Hirn zermartern, doch eins versteh ich nicht,
warum lassen unsre Volksvertreter uns da einfach so im Stich?
Doch dann kam mir die Antwort und es war mir alles klar:
Industrie kauft Politik – und das Volk, das steht dumm da!

„Gegenwind Penzliner Land“ – Positionspapier

„Akzeptanz für Windkraftanlagen gibt es nur noch dort, wo das Wissen um ihre Auswirkungen fehlt.“
(Angelika Jantz, Schriftstellerin)

Wer wir sind

Die Initiative Gegenwind Penzliner Landist ein überparteilicher Zusammenschluss von Anwohnern aus Penzlin und dem Verwaltungsbezirk Penzliner-Land, sowie dem angrenzenden Umland. Unsere Absicht ist es, den geplanten Bau von Windkraftanlagen und die damit einhergehende Zerstörung von Natur, Kultur und Landschaftsbild mit den uns verbleibenden demokratischen Mitteln zu verhindern. Unser Ziel ist es, unsere schöne Landschaft als Lebensraum für uns und zukünftige Generationen zu bewahren. Wir sind dezidiert unabhängig von jedweder Parteibindung. Das soll ein breites Bündnis aller Betroffenen ermöglichen, sowie mit einer Stimme gegenüber Entscheidungsträgern aufzutreten. Losgelöst von politischer Ausrichtung und etwaiger divergierender Meinungen sind wir uns in dem Bestreben einig, unsere Region zu schützen und unsere Lebensqualität zu bewahren. So zeichnet sich unsere Region nicht zuletzt durch die Einzigartigkeit der reichen Guts- und Parklandschaft aus, die über viele Jahre unter Natur- und Denkmalschutz gestellt war, die Identität unseres Landes nachhaltig geprägt hat und nun massiv gefährdet ist.

Was wir denken

Wir sind davon überzeugt, dass es möglich ist, „Erneuerbare Energien“ auf eine Weise zu nutzen, die unsere natürlichen Ressourcen und unser Landschaftsbild schont. Der Übergang von fossilen zu umweltfreundlicheren (erneuerbaren) Energiequellen sollte allerdings nicht von Panik diktiert, sondern mit kühlem Kopf geplant und sinnvoll durchgeführt werden. Mecklenburg-Vorpommern produziert bereits doppelt so viel Energie aus erneuerbaren Quellen, wie es selbst verbraucht. Es leistet einen beachtlichen Beitrag zur Energiewende. Allerdings fehlen eine ausreichende Infrastruktur und Speichermöglichkeiten für den produzierten Strom. Auch deshalb sind die Windräder nur zu 23% ausgelastet. Angesichts dieser Situation ist es unsinnig, die Kapazitäten weiter auszubauen, besonders wenn dies irreversible Schäden für die Natur und die Anwohner zur Folge hat. Das sind wir nicht bereit hinzunehmen.

Die Situation

Die Bundesregierung plant bis 2032, 2,1% der Landfläche für Windenergie bereitzustellen. Der regionale Planungsverband hat „geeignete“ Flächen in der Mecklenburgischen Seenplatte identifiziert. Der Anteil, der dabei auf das Amt Penzliner Land entfällt, entspricht 8,25% von dessen Fläche. Das ist viermal so viel wie gesetzlich vorgeschrieben! Dadurch könnten bis zu 120 Windräder im Amt „Penzliner Landerrichtet werden! Das sind wir nicht bereit hinzunehmen.



„Alternative Energiegewinnung ist unsinnig, wenn sie genau das zerstört was man
eigentlich durch sie bewahren will!“
(Reinhold Messner)


Selbstmord aus Angst vor dem Tod?

Nach jahrzehntelangem Kampf von Naturschützern und Umweltverbänden um den Erhalt unserer Natur und heimischen Fauna und Flora ist mittlerweile allgemeiner politischer Konsens geworden, dass wir unsere Lebensgrundlagen schützen müssen. Jedoch führen die massiven und destruktiven Eingriffe in Natur und Landschaft, wie sie derzeit durch einen außer Kontrolle geratenen Windkraftausbau geschehen, zu fatalen Folgen für Umwelt, Bevölkerung, Wirtschaft, Kultur und Tourismus. Das sind wir nicht bereit hinzunehmen.

Unser Ziel

Unser Ziel ist es, eine nachhaltige Entwicklung unserer Region sicherzustellen. Dies bedeutet, dass wir die Bedürfnisse der Gegenwart erfüllen, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen, ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen, zu gefährden. Wir sind überzeugt, dass dies nur erreicht werden kann, wenn wir sowohl die sozialen als auch die ökologischen Aspekte der nachhaltigen Entwicklung berücksichtigen.

Sofort aktiv werden

Wir kooperieren eng mit den benachbarten Bürgerinitiativen im Kreis Mecklenburgische Seenplatte. Um sofort handeln zu können, nutzen wir das bereits vorhandene Netzwerk der hiesigen, seit über 25 Jahren aktiven Bürgerinitiative im Raum Penzlin („Lebenswertes Penzlin“) mit seinen Erfahrungen und Verbindungen. Der Dachverband, das Aktionsbündnis gegen unkontrollierten Windkraftausbau Freier Horizont e.V.bündelt die Kräfte und Erfahrungen vieler Bürgerinitiativen in MV und bietet sich somit als logischer Partner für uns an.

Unsere Strategie

• Wir setzen uns dafür ein, dass Entscheidungen über unsere Lebensweise auf lokaler Ebene getroffen werden und die Meinungen und Bedürfnisse der Menschen, die direkt von diesen Entscheidungen betroffen sind, berücksichtigt werden.
• Wir sind nicht bereit Bevormundung und Entmachtung hinzunehmen und werden uns bei den kurz bevorstehenden Kommunalwahlen entsprechend einbringen und aufstellen.
• Wir lenken die öffentliche Aufmerksamkeit durch Informationsveranstaltungen, Proteste und Kampagnen auf das Problemfeld „Windkraftausbau“.
• Um unsere Kräfte zu bündeln, vernetzen wir uns und arbeiten mit anderen unabhängigen Organisationen und Initiativen zusammen.

Unsere Botschaft an die Entscheidungsträger

• Mega-Projekte zerstören unsere Wirtschaft, unsere Umwelt und die Lebensqualität der Menschen in unserer Region. Das sind wir nicht bereit hinzunehmen.
• Gesetze, die Denkmal-, Gesundheits-, sowie Umwelt- und Naturschutzbestimmungen aushebeln und dafür der Windkraft ein unverhältnismäßiges „übergeordnetes Interesse“ zusprechen, sind wir nicht bereit hinzunehmen. Sie müssen zurückgenommen werden.
• Lokale Behörden (Landkreis, Planungsverband) dürfen sich nicht selbst degradieren zu „Erfüllungsgehilfen in vorauseilendem Gehorsam“. Die derzeit vorgestellten Ausweisungen von weit mehr als den bis 2027 anstehenden 1,4 % sind kontraproduktiv. Das sind wir nicht bereit hinzunehmen.
• Die Opferung ganzer Regionen wie dem Penzliner Land sind weder fachlich nachvollziehbar, noch moralisch hinnehmbar. Das sind wir nicht bereit hinzunehmen.
Wir fordern von den Entscheidungsträgern in Berlin und Schwerin einen respektvollen Umgang mit den Menschen des ländlichen Raumes. Wir fordern kommunale Selbstbestimmung, damit der soziale Frieden weiter gesichert ist.
Wir fordern bei allen energiepolitischen Planungen die Wiederherstellung des vorrangigen Schutzes von Natur, Kultur, Umwelt, Gesundheit und unserer Lebensgrundlagen.

Zusammenfassung

• Die Initiative „Gegenwind Penzliner Land“ setzt sich für einen verantwortungsbewussten Umgang mit unserer Umwelt und für den Schutz unserer Landschaft ein.
• Wir fordern eine Energiepolitik, die unsere natürlichen Ressourcen und die Lebensqualität der Menschen in unserer Region bewahrt, zuverlässig und bezahlbar ist.
• Wir fordern eine Energiepolitik, die federführend von den Gemeinden vor Ort geplant wird. Die nachweisliche Akzeptanz der betroffenen Bevölkerung muss allen Planungen zugrunde liegen. Die Bedürfnisse der Betroffenen müssen garantiert werden und über Profiten oder ideologischer Politik stehen.
• Wir sind bereit, für unsere Überzeugungen einzutreten und alles zu tun, was in unserer Macht steht, um unsere Ziele zu erreichen.

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