Infostand

Morgen am Samstag, 28.09.2024 findet man vor dem schwarzen Netto in Penzlin einen Infostand von unserer Bürgerinitiative im Zeitraum von 9:15 Uhr bis voraussichtlich 11 Uhr. Dort wird auch das beeindruckende Modell von Ralf Myrrhe im Verhältnis 1:7 von einem Windrad in der geplanten Höhe und der Sankt-Marien-Kirche Penzlin zu sehen sein.

20. Protestkundgebung

Die Sonne war uns wieder hold, als wir uns mit rund 40 Personen (darunter drei Kinder und ein Hund) gestern wieder vor dem Küchenstudio trafen.

Andrea Schumacher hatte hochinformative Nachrichten von der letzten Planungsverbandsitzung (siehe letzter Beitrag auf dieser Seite/Bericht von Norbert Schumacher), Elke Haker berichtete von der Informationsveranstaltung der Windkraftlobby in Marihn. Es gab fünf Infostände bei denen man sich über Infraschall, die Auswirkungen für die Vogelwelt etc. informieren konnte. Natürlich wurde dort alles relativiert, aber auf Nachfragen bezüglich aktueller Studien hat Elke keine kompetente Antwort bekommen. Allen Anwohnern, denen die Anlagen mittels Ankündigung jährlicher Zahlungen/“Bürgerbeteiligung“ schmackhaft gemacht werden sollen, seih gesagt: Viel bleibt von dem Geld nicht – es ist zu versteuern!

Weitere fragwürdige Aussagen wurden auf der Veranstaltung getroffen. So würden, wenn der Rotmilan geflogen kommt, die Rotoren mittels Kameras und KI abgeschaltet werden. Das dies so einfach nicht ist, bestätigte auch Hartmut Jeske, als er das Wort ergriff.

Insgesamt war die Veranstaltung in Marihn wohl eher mäßig besucht. Ob das als gutes Zeichen zu werten ist?

Bericht von der konstituierenden Sitzung des Planungsverbandes

Bericht von Norbert Schumacher:

Am 11.9.2024 tagte der Planungsverband Mecklenburgische Seenplatte zu seiner konstituierenden Sitzung.

Es wurde auch der Vorstand gewählt. Leider reichte es auch diesmal nicht, einen klar windkraftkritisches Mitglied des Planungsverbandes dort zu positionieren. Man bleibt lieber unter sich: Drei Bürgermeister (von Waren, Burg Stargard und der ehemalige BM von Woldegk) und der Kreistagspräsident (Thomas Diener) komplettierten den Vorstand, der ansonsten aus den drei gesetzten Mitgliedern: Dem Landrat und den Bürgermeistern von Neustrelitz, Demmin und Neubrandenburg besteht. Man sieht, wir sind „bestens vertreten“, insbesondere hinsichtlich der Windkraft. Gerechterweise muß man ergänzen, daß ein Planungsverband sich natürlich nicht nur mit Windkraft zu beschäftigen hat. Leider bekommt man davon nicht allzu viel mit.

Es war, das bleibt festzustellen, eine demokratische Wahl eines nicht ganz demokratisch (die Mitglieder des Planungsverbandes selbst sind nicht direkt gewählt worden) zustande gekommenen Gremiums, in dem nach wie vor der „Ländliche Raum“ deutlich unterrepräsentiert bleibt. 

Diese Diskriminierung des Ländlichen Raumes spiegelt sich auch in der „Planungskommission“ wieder, dort, wo „die Musik spielt“, heißt, die konkreten Abwägungen vorgenommen werden. Darin sitzen laut Satzung nur Mitglieder der Kreisverwaltung sowie Repräsentanten der Ober- und Mittelzentren unseres Kreises. Also wieder aus Neubrandenburg, Waren, Neustrelitz und Demmin.

Ich habe einen entsprechenden Antrag zur Satzungsänderung gestellt.

Doch es gibt auch interessante Neuigkeiten zu berichten:

  1. 5 Gebiete sind ganz und drei zu „erheblichen Teilen“ aus der Planung herausgenommen worden. Leider nicht in unserer Region, aber immerhin in Burg Stargard und Groß Nemerow. Es wurde aber ausdrücklich drauf hingewiesen, daß etliche, insbesondere naturschutzfachliche und denkmalsschützerische Daten überhaupt noch nicht eingeflossen sind. Schon jetzt verringert sich die „Potentialfläche“ von 2.8 auf 2.6%
  2. Bei nahezu allen der ausgewiesenen Potentialflächen besteht laut Aussage des Geschäftsführers eine große Wahrscheinlichkeit der „erheblichen Beeinträchtigung“ von öffentlichen Belangen wie z.B. Naturschutz. Angesichts der Fülle an zu prüfenden Faktoren wurde ein weiteres Planungsbüro mit der Auswertung der bisher eingegangenen Hinweise der Vorprüfung beauftragt. Dennoch ist der bisherige Termin der Auslegung der Windkraftflächen laut Aussage des Geschäftsführers nicht mehr zu halten. Das heißt also, nach gegenwärtigem Stand der Erkenntnis wird der Verbandsversammlung erst im März ein Entwurf vorgelegt werden, die Beteiligung der Öffentlichkeit wird voraussichtlich Mai/Juni 25 erfolgen. 
  3. Der Geschäftsführer des Planungsverbandes stellte dar, daß es angesichts der Unmenge an Konfliktpotential ausgesprochen schwer sein wird, das gestellte Planungsziel 1,4 % überhaupt zu erreichen, geschweige denn, einen gewissen „Überschuss“, eigentlich ja Grundvoraussetzung für eine Öffentlichkeitsbeteiligung mit abschließender Abwägung. Zitat: 

„Welcher Spielraum verbleibt eigentlich dem Regionalen Planungsverband noch, um auf u.a. von den Kommunen und den Bürgern vorgetragene Belange reagieren zu können?

Werden wir Flächen als Vorranggebiete für WEA vorschlagen müssen, für die wir in den FFH-Verträglichkeitsprüfungen festgestellt haben, dass sie zu erheblichen Beeinträchtigen führen können?

4.  Die „Geschäftsstelle beabsichtigt daher, der Verbandsversammlung im Nov. 24 ein Papier mit der Darstellung der wesentlichen Konfliktpunkte vorzulegen als Grundlage für eine Diskussion darüber, ob sich der Verband gegenüber Entscheidungsträgern auf Bundes- und Landesebene in einer qualifizierten und nachvollziehbaren Form zu den negativen Auswirkungen des bestehenden Rechtsrahmens auf die Entwicklungsprozesse in der Region artikulieren sollte“.

Fazit: Was bedeutet das für unseren weiteren Kampf? Wie wir schon beim Aufeinandertreffen mit unserer „Landesgranden“ von der SPD vor einer Woche feststellen konnten: Der Wind scheint sich allmählich zu drehen, ein gewisses Nachdenken hat inzwischen eingesetzt – und daran haben unsere Proteste einen entscheidenden Anteil!!!

Allmählich wird nun auch den Verantwortlichen klar, was wir schon die ganze Zeit anprangern: Daß diese Vorgaben aus Berlin nicht umsetzbar sind.

Auch in der Wirtschaft mehren sich die Stimmen, die eine Änderung der Energiepolitik fordern. Gerade in dieser Woche kamen Forderungen aus Brüssel zur Stärkung (bzw. zum Erhalt) der europäischen Wirtschaft, die droht, vom Weltmarkt abgehängt zu werden (das gilt ganz besonders für Deutschland) – ein wesentlicher Aspekt sind die ausufernden Energiepreise und damit die Energiewende deutscher Art.

Wenn schon die Geschäftsstelle des Planungsverbandes vorschlägt, die vorliegenden Zweifel zu „artikulieren“ ist das – übersetzt aus dem Amtsdeutschen – ein sehr deutlicher Hinweis darauf, daß man nicht mehr dazu bereit ist, sich zum „Erfüllungsgehilfen“ zu machen. Man bedenke hierbei auch, daß seitens des PV naturgemäß enge Kontakte zum zuständigen Ministerium bestehen, dieser Vorstoß dürfte nicht unabgesprochen erfolgt sein. Oder er ist es gerade nicht, was den Vorgang noch brisanter erscheinen ließe.

Im Übrigen kam aus der Runde auch die Auffassung, eventuell als Planungsverband gleich aus der Planung auszusteigen.

Auch im Kreistag sind wir daran, eine von einer großen Mehrheit getragene Protestnote bzw. einen Appell an die Landesregierung oder darüber hinaus zu verfassen. Es war ja schon vor der Kreistagswahl dazu ein Anlauf seitens der AfD gestartet worden und es hatte weitgehender Konsens bestanden dies mitzutragen. Um den Druck aufrecht zu erhalten, hatte unsere Fraktion BSW letzten Montag eine aktualisierte Neuauflage dieses Antrags eingebracht. Im Oktober werden dazu die entsprechenden Ausschüsse tagen. 

Unsere Proteste zeigen offensichtlich allmählich Wirkung. Der Druck von unten verstärkt sich. Wir haben vor einiger Zeit die vorläufige Planung auf 1,4% durchgesetzt, nun haben wir einen Zeitaufschub erwirkt. Das sind sicher vorerst nur kleine Erfolge, doch sie zeigen: Sie beginnen zurückzuweichen. Das sollte uns motivieren, unsere Anstrengungen noch zu erhöhen. 

Wie sehr die „Gegenseite“ nervös wird, zeigen all die in letzter Zeit von der Windkraftlobby eingerührten Bürgerversammlungen in unserer Region. Dort wird den Leuten das Blaue im Himmel versprochen, wenn sie bereit sind, konfliktfrei ihre Region zu opfern. Ziel: Die Leute aufeinander aufzuhetzen und den Widerstand zu brechen. Das dürfen wir nicht zulassen, gerade jetzt, wo sich das Blatt zu drehen beginnt. 

Also noch einmal Gruß und Dank an alle Entschlossenen Mitstreiter, die uns bisher begleitet haben: Laßt uns weitermachen! Und an alle Verzagten und Unentschlossenen: Schließt Euch uns an – der Kampf ist noch längst nicht verloren! Die Zeit und die Gesetze der Physik und der Ökonomie spielen uns zu.

19. Kundgebung der Bürgerinitiative

Bei bestem Spätsommerwetter trafen sich letzten Samstag immerhin um die 30 Personen zur Kundgebung.

Das Hauptthema war natürlich unsere erfolgreiche Demo in Neubrandenburg vor dem Restaurant Hafenstunde bzw. vor der SPD-Fraktion. Es war schon beeindruckend wie viele von unserer Bürgerinitiative und auch von anderen Initiativen (5-Seen u.a.) trotz der Hitze mit Bannern und Plakaten aufmarschierten. Unsere Erwartung – von den Politikern wenigstens gesehen und gehört zu werden – wurde weit übertroffen. Manuela Schwesig und Co. gaben sich bürgernah und es wurden im Anschluss sogar 10 uns zum Gespräch eingeladen. Nähere Ausführungen dazu von Norbert Schumacher und auch die eindrucksvolle Rede von Andrea Schumacher sind im vorhergehenden Beitrag zu finden.

Unser weiteres Vorgehen wurde besprochen. Unter anderem ist geplant, von Ralf Myrrhe bearbeitete Fotomontagen in Penzliner Läden aufzuhängen um der Bevölkerung vor Augen zu führen, was auf uns zukommen soll. Desweiteren soll es bald einen Infostand von uns – idealerweise vor einem der beiden Nettomärkte – geben. Ein Herr aus Teterow von der Initiative Rostock Süd fand bewegende Worte und auch mein Mann Guido Franke fasste nochmal kurz zusammen, wie eindrucksvoll die Demo am Montag war und bedankte sich im Namen von uns allen insbesondere bei Andrea Schumacher für ihr starkes Engagement.

Einen wichtigen Termin möchte ich hier schon mal vorab bekannt geben: Am Samstag, 28.09.2024 um 16 Uhr findet im Saal in Remlin bei Schwastorf (Landkreis Rostock) ein Treffen zur Vernetzung der Bürgerinitiativen mit zwei bis drei Personen der Bürgerinitiativen statt.

Wer kämpft, hat noch lange nicht verloren

Protestkundgebung vor der SPD – Fraktion –

Bericht von Norbert Schumacher:

Nach einem Tipp hatten wir spontan kurzfristig zu einer außerplanmäßigen
Protestkundgebung am 04. September in Neubrandenburg aufgerufen.

Anlass war der „Kommunalpolitische Tag“ der SPD-Landtagsfraktion, diesmal in unserer
Region abgehalten. Da dies auch den Wahlbezirk der SPD-Abgeordneten Dagmar
Kaselitz betraf, waren auch viele Bürger aus Penzlin, ihrem Wohnsitz, eingeladen.
Aus deren Reihen kam auch der Hinweis an uns.


Spontan hatten wir beschlossen, diese Gelegenheit, mal die Politik-Prominenz unseres
Landes direkt mit unserem Anliegen zu konfrontieren, genutzt und kurzerhand eine
Demo angemeldet.


Trotz der Kurzfristigkeit und der hohen Temperaturen zogen es doch erfreulich viele
Mitstreiter aus unserem Landkreis vor, dem Protest zu huldigen statt dem Badesee.
Wir hatten, ehrlich, gesagt, nicht damit gerechnet, aber tatsächlich war pünktlich zum
Beginn der angemeldeten Demo auch die SPD-Spitze, inklusive Ministerpräsidentin
Schwesig, vor Ort und stellte sich unserer Demo.


Relativ geduldig (einmal mußten sie aus dem Demonstrantenkreis ermahnt werden),
hörten sie sich Andreas Rede an und nahmen dann tatsächlich auch Stellung. Erst
Frau Schwesig, dann Minister Backhaus. Beifall gab es keinen, eher eisernes
Schweigen, gelegentlich ein paar empörte Zwischenrufe.
Eine kurze Zusammenfassung des dort Gesagten: (Andreas Rede extra)
Frau Schwesig versuchte natürlich, ihre Politik zu rechtfertigen

  • sie begrüßte unseren Protest und äußerte „Verständnis“, verwies jedoch auf
    die „Notwendigkeiten“.
  • natürlich versuchte sie, sich hinter der Bundespolitik zu verstecken
  • sie verwies darauf, den Ausbau der „Erneuerbaren“ in ihrem Wahlprogramm
    gehabt zu haben und wäre dennoch (oder mit deshalb) gewählt
    worden
  • Atomkraft ist für sie nach wie vor keine Option
  • sie möchte die Bürger für die Belastungen „entschädigen“ o.s.ä. Man könnte
    auch sagen, sie möchte Zustimmung kaufen
  • sie schimpfte auf die Grünen bzw. lästerte über sie (und vergaß dabei
    offensichtlich ganz, daß ihre Parte mit denen in einer Regierung sitzt)
  • ziemlich säuerlich reagierte sie auf unsere Formulierung: Windstomkolonie
    Herr Backhaus kam etwas volkstümlicher, sprich populistischer daher.
  • Im „Grünenbashing“ übertrumpfte er noch seine Chefin
  • verwies auf Projekte, wo es angeblich wunderbar klappen soll mit der
    „Partizipierung“ und „Wertschöpfung“
  • sprach auch von Sachzwängen und Rahmenbedingungen, denen eine
    Landespolitik ausgesetzt ist
  • wären angeblich auch nicht so glücklich mit diesen Auflagen, hätten
    angeblich versucht, die Offshoregebiete mit anzurechnen und wären
    damit nicht durchgekommen

An dieser Stelle auch mal ein Kompliment an all unsere Mitstreiter: Manchmal war es
schon eine Zumutung, das Geschwafel der Politik-Prominenz zu ertragen. Es war
eine disziplinierte Demonstration und wir konnten zeigen, dass unsererseits keine
Unsachlichkeiten, Ungefälligkeiten und Provokationen kamen. Auch wenn es hart in der
Sache zuging, es war ein respektvoller gegenseitiger Austausch.
So kam es dann auch zu dem spontanen Angebot der SPD, mit etwa zehn
Demonstrationsteilnehmern die Diskussion in einem geschlossenen Raum
fortzusetzen. Dieses Angebot nahmen wir ohne allzu große Erwartungen an.
Hier nun der Bericht, was dort besprochen wurde:
Herr Thomas Krüger (Mitglied der SPD-Fraktion und Sprecher des Petitionsausschusses)
übernahm nach allgemeiner Zustimmung die Moderation.
Herr Backhaus erhielt als erster die Gelegenheit, noch mal die Position der SPD-
Regierung darzulegen. Das geriet dann doch wieder etwas langatmig, als
allgemeines Murren einsetzte, kriegte er aber noch die Kurve.
Wir stellten klar, dass wir nicht hier wären, um uns belehren, beschwichtigen oder etwas
erklären zu lassen, sondern um unsere Forderungen und unseren Unmut über den
Umgang mit den Bürgern zum Ausdruck zu bringen.
Von da an verlief die Gesprächsrunde relativ konstruktiv.
Es wurden verschiedene Kritikpunkte angebracht und dargelegt, u.a, verwiesen mehrere
Teilnehmer auf unbeantwortete Schreiben.
Unser jüngster Teilnehmer an dieser Runde monierte, dass es immer wieder nur um Geld
ginge, aber Gesundheit und Natur lassen sich nicht monetär bewerten bzw.
ausgleichen.
Keiner unserer Kritikpunkte wurde zurückgewiesen und abgetan, aber Hilflosigkeit
offenbart.
Von der ebenfalls anwesenden Staatssekretärin Hesse aus dem Wirtschaftsministerium
(tat sich in der Vergangenheit stets als stramme Windkraftlobbyistin hervor) war
wenig pro Windkraft zu hören.
Was man seitens der Landespolitik angeblich versucht: Genehmigung wenigstens an die
Netzanbindung koppeln / Backhaus hat vor wenigen Tagen den LUNGs grünes Licht
gegeben, gegen alte Bauanträge, die nun nach den neuen Kriterien des Bundes
behandelt werden sollen, Normenkontrollklagen zu führen. Immerhin etwas
Gegenwehr.

Herr Backhaus forderte wiederholt konstruktive Vorschläge von uns ein, wie es
weitergehen solle, die bekam er:

  1. Wir fordern von der Landesregierung energische erkennbare Gegenwehr (z.B.
    Normenkontrollverfahren gegen Wind-an-Land-Gesetz)
  2. Genehmigungen von WKA an eine Einspeisegarantie gebunden (auch bei Flaute)
  3. Objektive Abstands-Kriterien (Abstände Horste, Denkmale, Wohnbebauung)
    definieren, dann Potentialflächen festlegen
  4. unvoreingenommene Energiepolitik (auch Atom eine Option)
  5. Entscheidungshoheit bei den Kommunen
  • Uns ist klar, dass diese Forderungen nicht sofort eins zu eins umsetzbar sind, aber wir
    fordern ein erkennbares und entschlossenes Bemühen der Landesregierung.
    Resümee:
    Der spontane Entschluss zur Demo hat sich als Volltreffer erwiesen. Wir haben volle
    Aufmerksamkeit der Regierenden in MV erreicht und diese hatten sich uns gestellt.
    Das war mehr, als wir erwarten konnten.
    Dass man überhaupt bereit war, mit uns zu reden, ist wohl in erster Linie den jüngsten
    Wahlergebnissen zuzuschreiben.
  • Wir konnten der anderen Seite vermitteln, dass wir keine Chaoten, Spinner oder Nazis
    sind, sondern uns ernsthaft um unser Land und unsere Natur sorgen. Unsere Demo
    dürfte schon Eindruck gemacht haben, wir waren schon eine ganze Menge und durch
    all die Plakate und Banner wirkten wir noch mehr.
    Es war relativ klar zu erkennen, man wollte beschwichtigen und uns den Wind aus den
    Segeln nehmen.
    Man war versucht, den Eindruck zu vermitteln, man wäre ja auch unglücklich, könne uns
    ja verstehen, könne aber nicht viel machen – wir wissen: Die Einstellung der
    Landesregierung ist bislang eine andere gewesen.
    Dass sich diese Einstellung nun geändert hat, dieser Illusion sollte sich niemand
    hingeben.
    Aber wir haben garantiert Unbehagen ausgelöst. Vielleicht nicht die erste derartige
    Erfahrung, aber allzu oft dürfte unsere Ministerpräsidentin noch nicht so empfangen worden
    sein. Auch Politiker sind Menschen und solche Begegnungen gehen auch an
    denen nicht spurlos vorbei.
    Es wurde ein Folgetermin für den Dialog vorgeschlagen. Das ist doch ein guter
    Ansatz. Diesmal waren wir nicht vorbereitet. Zum nächsten mal sollten wir ein
    Konzept erstellen, um sie weiter in die Enge zu treiben.
    Währenddessen sollten wir unseren Protest fortführen und intensivieren. Die Zeit
    und die Physik arbeiten für uns.
    Wer kämpft, hat noch lange nicht verloren.

Rede von Andrea Schumacher:

Warum sind wir heute hier?
Vielleicht, weil wir keinen anstrengenden Arbeitstag hinter uns haben oder
weil wir uns nicht um unsere Familien kümmern müssen – nein – das
Agieren unserer politischen Eliten, also auch der hiesigen Landesregierung
und, da in dieser überwiegend Mitglieder der SPD agieren, sind wir wegen
Ihnen, den Mitgliedern der SPD-Landtagsfraktion hier.
Wir prangern an, dass Sie Mecklenburg-Vorpommern wegen einer
ideologisch indoktrinierten Energiepolitik zur Kolonie verkommen lassen
wollen. Sie werben mit Slogans wie: Wir werden zum Energieland!!! Das
bedeutet doch aber, dass wir unser Land, unsere einzigartige Landschaft,
unser größtes Potential, denn Industrie haben wir hier nicht und diese wird
sich in einem Flächenland auch nicht ansiedeln, opfern!!!
Wofür, dafür, dass wir die höchsten Strompreise in Deutschland haben – denn
so ist es bereits oder dafür, dass ganze Regionen Industrielandschaften
werden und damit auch die letzten Ansätze für einen funktionierenden, für
MV als Aushängeschild stehenden Wirtschaftszweig, nämlich den Tourismus,
schwinden? Von Lebensqualität und Erholung im Umfeld von
Windindustrieanlagen ganz zu schweigen.
Wer kann fassen, dass auf Deutschlands schönster Urlaubsinsel rotierende
Industriegiganten gebaut werden sollen? Die ganze Welt kennt Caspar David
Friedrichs Gemälde von Rügen und hier soll dieses Flair, das hundertausende Menschen in ihren Bann zieht wegen einer völlig unausgewogenen Energiepolitik zunichte gemacht werden? Wollen wir das wirklich???


Auf Rügen ist die Stimmung gekippt. Gegen die Errichtung des LNG-
Terminals gab es dort vehementen und begründeten Widerstand – aber es
wurde gegen die Menschen, gegen die Akteure im Tourismus durchgedrückt.
Mit einer obskuren Baugenehmigung, die sich über alles hinwegsetzte – weil
einer Notlage vorgebeugt werden müsse – nun wird überteuertes und ach so
sauberes amerikanisches Frackinggas gekauft. Wo bleibt denn hier der
ökologische Ansatz? Glaubt man denn wirklich, wir sind dumm? Aber in einer
Kolonie geht man eben so mit den Indigenen um. Als blöde und dumpfe
Masse abgestempelt, können sich die Okkupanten alles erlauben. Bis vor
kurzem gab es dort keine einzige Anlieferung – wir erinnern uns an die
Begründung zum Hinwegsetzen über alle noch so nachdrücklichen
Bedenken, nämlich die bestehende Notlage. Wir haben auch bemerkt, dass
unser Landwirtschaftsminister dieses Gebaren angeprangert hat – jedoch das
LNG-Terminal steht, schadet jetzt schon dem Tourismus, ist unnötig und hat die Menschen dort immens verbittert.

Da schließt sich meine Frage an,
wollen Sie denn wirklich weiter den Handlanger für grüne Ideologen spielen?
Denn das, was hier derzeit in Sachen Energiepolitik passiert, hat nichts mehr
mit Rationalität, Ökonomie, Umwelt- und Naturschutz zu tun – das ist nur
noch Ideologie. Ja, und ihrem Guru schadet ja nicht mal, wenn er
öffentlichswirksam deutlich macht, dass er keinen wirtschaftlichen Durchblick
hat – aber es handelt sich ja dabei nur um den Bundeswirtschaftsminister.
So das nur Mal zum gesellschaftlichen Rahmen, in dem sich unser Dilemma
abspielt – uns überplant man unseren Lebensraum mit Windkraftgiganten. Die
zwar zu bestimmten Zeiten – wenn Wind weht – Strom produzieren, welcher
letztlich aber für eine grundlastfähige Versorgung nicht geeignet ist. Bei
Flaute fehlt Strom, bei starkem Wind muss abgeregelt werden etc. – über die
Auswirkungen wie Zukauf von Atomstrom aus dem Ausland und
Entgeltzahlungen für abgeregelten Windstrom haben wir schon oft
gesprochen. Aber wie gesagt, bei uns besteht ja, wie auf Rügen, eine
Notlage – die rechtfertigt, dass sich über Gesundheits-, Tier-, Natur und
Landschaftsschutz hinweggesetzt werden kann. Die vielgepriesene
Bürgerbeteiligung ist nur ein Feigenblatt – denn die Notlage – ein
Totschlagargument -, damit wird alles weggewogen. Trotzdem sollten wir
soviel wie möglich Widerprüche/Stellungnahmen in der Phase der
Bürgerbeteiligung abgeben, um das Genehmigungsverfahren soweit wie
irgend möglich hinauszuzögern.


Auf Rügen steht das Terminal und es ist für die Energieversorgung gar nicht
erforderlich. Bei uns stellen sie diese Industriegiganten hin und können den
produzierten Strom, wenn zu viel Wind weht, gar nicht in angemessener Form
speichern, er wird „verramscht“ – dieser ist also völlig nutzlos. Kein Kraftwerk
geht dafür vom Netz, im Gegenteil derzeit baut man sogar neue Kraftwerke
mit fossilen Energieträgern – weil wir eben nicht „in einer wünsch Dir was-
Welt“ leben. Aber hier hat man dann schon mal die Landschaft zerstört, Natur- und Umweltbelange außer Acht gelassen, den Tourismus geschadet und
wie es den Menschen dabei geht – ach ja, wir sind ja in einer Kolonie –
interessiert dann auch nicht wirklich jemand, Kollateralschaden eben.
Gibt es nicht zu denken, dass, obwohl nur Planungen vorliegen, bereits
gegen Entgelt Vorpachtverträge mit den Grundstückseigentümern
abgeschlossen werden – teilweise jahrelang vorher, Ingenieurbüros mit
Gutachtenerstellungen beauftragt werden, flächendeckende
Werbeveranstaltungen stattfinden … Warum wohl, weil es hier um
unvorstellbar viel Geld geht, das der Staat garantiert. Denn die Betreiber
bekommen ja eine gesetzlich festgeschriebene Abnahmegarantie; daher sind
diese Vorherleistungen gut angelegtes Geld, denn ein WK-Gebiet bekommt
bestimmt jeder Betreiber ab. Letztlich finanzieren wir das mit unseren Strompreisen mit – und uns trifft das ja als Energieland – siehe Kolonie – noch besonders.


Was können dem Gebaren Normalsterbliche entgegensetzen?
Wie kann es sein, dass für die Verpächter einer Windradfläche jährlich
150.000 € Pachtentgelt fließen? Ohne einen Euro Investitionskosten,
Manpower etc. Das grenzt nicht nur an Sittenwidrigkeit, das ist es. Was
macht das mit der Landwirtschaft? Ein Landwirt kassiert ohne jegliches
wirtschaftliches Risiko für nichts Millionen und der andere kämpft um seine
Ernteerträge. Hier stimmt doch etwas nicht. Es ist doch absehbar, dass
innerhalb der Landwirtschaft ein enormes Ungleichgewicht entsteht und
letztlich werden die dominieren, die für nichts riesige Beträge einnehmen. Sie
können Dumpingpreise machen, alles Land aufkaufen etc. Sehenden Auges
wird hier einer ausgewogenen Landesentwicklung völlig konträr gegenüber
stehenden Abläufen der Boden geschaffen. Und das im Namen des
Wahlvolkes? Nein, die Kommunalwahlen in MV und jetzt auch die
Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen haben gezeigt, das soll so nicht
weitergehen. Die Zeitungen schreiben der rechte Rand sei mit der
Energiepolitik der Regierung nicht einverstanden. Wieso sind 30 % oder mit
dem BSW 50 % der Rand? Aber das hatten wir ja schon – Rechnen können
und grüne Brille geht nicht zusammen. Die Thüringer waren ja so fast
gezwungen, die AfD zu wählen, damit sie verhindern, dass für die ach so
ökologischen Industriegiganten riesige Schneisen in ihre Wälder geschlagen
werden. Das ist nicht der einzige Grund für diese Wahlergebnisse, aber die
desaströse Energiepolitik hat neben der fehlgeschlagenen Migrationspolitik
der Regierung einen nicht unbeträchtlichen Anteil am Frust der Wähler
gehabt.


Noch ein Wort zum Netzausbau. Dieser hinkt 6 – 7 Jahre dem
Windradausbau hinterher – siehe Bericht des Bundesrechnungshofs – aber
die Giganten werden trotzdem schon mal im Voraus gebaut. Rügen lässt
grüßen. In Bayern werden die Netze unterirdisch gebaut , wenn das auch viel
teurer ist, als überirdisch – warum wohl? Weil es was macht mit der
Landschaft, wenn dort riesige Industrieanlagen quer durchgezogen werden.
Wie ist es erst, wenn diese fortwährend rotieren, blinken und Schall
verbreiten?


Dann gibt es für die technischen Anforderungen an die Giganten keine
unabhängige Überprüfung – es gibt nämlich keinen TÜV o.ä.
Horrormeldungen, dass Schmierstoffe, Kühlmittel in Mengen an den Masten
in Offshore-Windparks herunterlaufen, dass riesige WK-Anlagen schon Jahre
ins Meer gebaut sind, laufen, aber gar nichts produzieren, weil sie überhaupt
nicht an einem abführenden Netz angeschlossen sind, prüft niemand? Wer
fährt dort hinaus? Nur die Betreiber selbst. Diese erstellen bekanntlich ja
auch alle Gutachten, unabhängige Gutachten gibt es kaum. Ja, was soll man da erwarten.

In Frankreich übrigens besteht aufgrund dieser Gutachtenpraxis
ein Baustopp für WK-Anlagen. Soweit ist es in Deutschland noch nicht – wie
auch bei einer politisch indoktrinierten Energiepolitik.


Ich könnte diese Ausführungen noch unendlich weiterführen, aber dafür ist
diese Kundgebung nicht geeignet. Ich appeliere an die SPD-Landtagsfraktion
von MV. Unterstützt diese rein ideologisch indoktrinierte Energiepolitik nicht
weiter. Werdet nicht zu Handlangern für offensichtliche Dilettanten. Lasst uns
nicht wie auf Rügen unser letztes bisschen Vertrauen verlieren.

Sommer, Sonne, Gegenwind…

An diesem schönen Hochsommertag wehte ein erfrischender leichter Wind, als wir uns heute wieder zur 14-tägigen Kundgebung trafen. Zunächst waren wir 21 Leute, doch im Laufe der Veranstaltung wuchs unsere Anzahl auf immerhin 31 Personen an!

Michael Maaß führte durch die Demo und wies unter anderem auf den städtischen Fotowettbewerb der Stadt Penzlin „Mien schön Tohuus“ hin, an dem eine Teilnahme mit Vorher-Nachher-Fotos der ausgewiesenen Planungsgebiete sinnvoll sei. Hierfür wird man sicher keinen Preis gewinnen, aber vielleicht doch dem ein oder anderen die Augen öffnen, der bisher noch neutral zu dem Thema stand.

Einige hatten heute das Bedürfnis das Wort zu ergreifen, darunter auch Mark Harms, Elke Haker und Rosa von der Beek, sodass unsere Stunde sehr informativ und kurzweilig war. Mark Harms berichtete von der Interessengemeinschaft Kulturlandschaften Mecklenburgische Seenplatte und wie schützenswert die Bewahrung eben dieser ist. Durch den momentan geplanten massiven Ausbau von Windenergieanlagen und der damit einhergehenden technischen Überformung, werden diese besonderen Kulturlandschaften unwiederbringlich zerstört. Bezüglich der Interessengemeinschaft wird es demnächst mehr Infos geben.

Rosa von der Beek gab uns eine Kurzfassung von ihrem Vortrag bei der letzten Informationsveranstaltung der Warener Hotelgemeinschaft e.V. , in dem es hauptsächlich um die für Windkraftanlagen benötigten Rohstoffe geht.

Wer sich diesen sehr gut recherchierten Vortrag einmal anhören möchte, kann dies auf youtube tun. https://www.youtube.com/watch?v=_idDx3c_bT0

Wer noch immer alles relativiert und meint: „So schlimm wird es schon nicht werden!“, der möge doch bitte mal die A24 entlangfahren. Grob gesagt zwischen Neubrandenburg und Eberswalde reihen sich die Industrieanlagen endlos weit zu Hunderten und haben schon alles zerstört, was dort jemals an Natur vorhanden war. Und dann auch mal auf den Randstreifen an der Autobahn achten. Ist es wirklich „normal“, dass ausgerechnet dort bei den Windkraftgebieten so viele tote Vögel herumliegen? Dies war für uns in diesem Jahr der Abschluss unserer bis dahin schönen Urlaubsreise. Der Anblick schmerzte und trieb uns die Tränen in die Augen.

Stopp! Es reicht! Wir alle hier dürfen uns das nicht gefallen lassen! Lasst uns weiterkämpfen für uns, für unsere Kinder und Enkel, für die Natur, für die Tierwelt – für alle, für die wir die Verantwortung tragen!

Zweiter Autokorso am 13. Juli

Sowohl der Himmel als auch die Stimmung waren etwas getrübt, als wir am Samstag mit nur einem Dutzend Fahrzeugen plus Traktor und Polizeifahrzeugen unseren Autokorso starteten.

Einen großen Motivationspush gab es jedoch in Möllenhagen, als sich weitere zwanzig Fahrzeuge anschlossen.

So führte unsere gemächliche Tour weiter über Lehsten, Bredenfelde, Kittendorf, Varchentin und Schloen durch sommerreife Landschaften bis nach Waren und dort eine Runde durch die Stadt. Zurück ging es wieder auf der B192. Es gab wieder viel positive Resonanz auf den Autokorso und auch im Verkehrsfunk fanden wir zumindest Erwähnung.

Vielen Dank an alle, die mitgemacht und/oder uns unterstützt haben. Auch ein Dankeschön an die Zusender des Bildmaterials.

Letzte Protestkundgebung im Juni und Infos

Am letzten Samstag erwartete uns völlig gegenteiliges Wetter zur vorherigen Kundgebung. Im strahlenden Sonnenschein trafen sich dieses Mal 46 Personen plus Hund zum Austausch und natürlich um Präsenz zu zeigen.

Ein großes Anliegen von uns vorab:

Alle, die an aktuellen Informationen interessiert sind, sollen doch bitte unseren Kanal abonnieren. Die Whatsapp-Gruppe wird demnächst aufgelöst und es wird dort keine Updates mehr geben, da dort alle Telefonnummern für alle Teilnehmer sichtbar sind.

Das Abo des Kanals ist natürlich kostenlos und völlig anonym. Die Anmeldung zum Kanal auf Whatsapp besteht quasi nur aus einem Klick hierauf:

Kanal Gegenwind Penzliner Land

Hier gibt es alle Infos, die auch in den Newslettern enthalten sind zuzüglich kurzfristige Erinnerungen zu Prostkundgebungen etc. Die Newsletter gibt es natürlich weiterhin, aber über Whatsapp ist man schneller und direkt informiert.

Auf der Protestkundgebung kündigte Andrea Schumacher den geplanten Autokorso am Samstag, den 13. Juli an. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung. Sammel- und Startplatz ist wieder die Kopfsteinpflasterstraße zwischen Alt Rehse und Mallin (Fahrtrichtung zur B192). Reiht Euch bitte ab 9:30 Uhr ein, sodass wir pünktlich um 10:00 Uhr starten können. Vergesst nicht, Eure Autos mit den rot-weißen Flatterbändern üppig zu kennzeichnen.

Geplante Route:

Nach Andreas Ansprache wurde sich noch rege unterhalten und ausgetauscht. So berichtete Elke Haker vom letzten Infoabend der Waren Müritz Hotelgemeinschaft u.a. mit der Kardiologin Frau Dr. Angelika Bublak. Elkes Bericht dazu findet Ihr weiter unten.